Fehlen von Daten
Lebenslauf:
KK kam aus einer bäuerlichen Familie. Sein Onkel war Mikołaj Knosała alias Nikolaus Knossalla (1868-1957), wie er katholischer Geistlicher und seit 1922 Gemeindepfarrer in Pschow/Pszów, Kreis Loslau/Wodzisław Śląski. Wie sein Onkel beendete KK das Gymnasium in Oppeln und schloss danach ein Theologiestudium in Breslau ab. Während seiner Schulzeit im Gymnasium war er Mitglied eines Geheimbundes von „Philareten“ – so genannt nach den Mitgliedern eines polnischen Geheimbundes 1820-1823 im damals russischen Wilna – der 11 Schüler des Oppelner Gymnasiums mit propolnischer Haltung umfasste. Andere Mitglieder dieser Gruppe waren die Söhne von Stanisław Spychalski und von Józef Fethke. Während seiner Studienzeit war er erster Vorsitzender der polnischen Burschenschaft „Silesia Superior“, die von Studenten und Graduierten, die aus Oberschlesien kamen, gebildet worden war. Sie existierte von 1924 bis 1939 in dem damals noch deutschen Breslau.
Am 30. Januar 1927 wurde KK zum Kaplan geweiht und anschließend für einige Monate nach Altzülz (Biała/Solec) an die dortige Kirche berufen. Vom 31. März 1927 bis zum 20. April 1936 war er Vikar in der Pfarrgemeinde St. Franziskus in Hindenburg (Zabrze). Im April 1936 erhielt KK die Ernennung zum Pfarrer der Kirchengemeinde St. Laurentius in Dambrau (Dąbrowa Niemodlińska). In dieser Funktion verblieb er auch während der gesamten Kriegszeit und versteckte damals seinen Onkel Mikołaj Knosała, Pfarrer in Pschow, der von den nationalsozialistischen Machthabern aus seinem Amt entfernt worden war.
Im Mai 1945 starb Pfarrer Józef Kubis (1874-1945), er war seit 1917 Pfarrer der Gemeinde der Heilig-Kreuz-Kirche in Oppeln gewesen. So wurde kurzfristig der Vikar mit den seelsorgerischen Aufgaben der Pfarrei betraut. Für die Oppelner Kirche sollte dies ein ungewöhnlich wichtiger Zeitabschnitt werden. Nach dem Ende des Kriegs und der Verschiebung der Staatsgrenzen wurde nun eine so genannte „Apostolische Administration des Oppelner Schlesiens“ geschaffen – eine selbständige, nur auf eine begrenzte Zeit angelegte Struktur, die zwar noch keine eigene Diözese war, aber doch deren Aufgaben erfüllte. Und die Kirche des „Apostolischen Administrators“ wurde eben die Heilg-Kreuz-Kirche und diese somit zur „Prokathedrale“, also zur designierten Bischofskirche, erhoben. Am 15. August 1945 ernannte Kardinal Hlond den Pfarrer Dr. Bolesław Kominek zum „Apostolischen Administrator des Oppelner Schlesiens” und am 9. September 1945 trat dieser sein Amt an. Nach diesen personellen und administrativen Veränderungen berief man Karol Knosała am 15. Februar 1946 zum Gemeindepfarrer er Prokathedrale zum Heiligen Kreuz in Oppeln. Zusammen mit seinem Pfarramt wurde KK automatisch Kurator der St.-Adalbert-Stiftung. Die Pfarrei zählte damals 12.000 Gläubige. 1951 wurde KK der Titel eines „Ehrendekans“ verliehen.
Das Gebäude der Heilig-KreuzKirche hatte während des Kriegs keine allzu schlimmen Schäden davongetragen – aber es war ohne Glocken verblieben. Diese hatte man nämlich abgenommen und irgendwohin weit weg nach Deutschland zur Einschmelzung gebracht. Ende der 1950er Jahre bestellte Pfarrer Knosała bei der berühmten Glockengießerei Felczyński in Przemyśl vier neue Glocken mit folgenden Namen: Den „Heiligen Urban“ (3.600 kg), die „Oppelner Gottesmuter“ (1.600 kg), den „Heiligen Hyazinth“ (1.000 kg) sowie den „Heiligen Judas Thaddäus“ (600 kg). Bis heute hören sie die Oppelner täglich von den Türmen der Kathedrale erklingen. Pfarrer
KK starb plötzlich und unerwartet im Alter von nur 60 Jahren nach der Rückkehr von einem seelsorgerischen Dienst bei einem Krankenbesuch. Seinen Leichenzug führten der Breslauer Bischof Bolesław Kominek und der Apostolische Administrator des Oppelner Schlesiens Franciszek Jop an.
Hauptquellen:
S. S. Nicieja, Magia Huculszczyzny. www.nto.pl/magazyn/reportaz/art/4191243,moje-kresy-magia-huculszczyzny,id,t.html
„Wiadomości urzędowe Kurii Biskupiej Śląska Opolskiego” 1962, s. 154.
Andrzej Hanich, Dekanaty i parafie Administarcji Apostolskiej Śląska Opolskiego w latach 1945-46, Opole 2009.
Photos: