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Lebenslauf:
Der erste Lebensabschnitt von LB liegt im Dunkeln. Wahrscheinlich war er vor dem Ersten Weltkrieg oder auch erst nach Kriegsausbruch Offizier in der preußischen Armee. Während der von Polen geführten Kriege in den Jahren von 1918-1920 erscheint er bereits als Hauptmann (kapitan) im 5. Großpolnischen Feldartillerie-Regiment der polnischen Armee. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg zeichnete er sich 1920 als Anführer der Batterie Nr. 7a im Verlauf der Kämpfe bei Lipno (Kreis Łosice) in der Flusslandschaft des Bugs aus. Er wurde mit dem Silbernen Kreuz des Militärordens „Virtuti Militari” 5. Klasse ausgezeichnet.
1929 wurde er, nun schon im Rang eines Obersten, Kommandeur des 4. Schweren Artillerie-Regiments. In einer Beurteilung seiner Vorgesetzten aus dem Jahr 1931 lesen wir: „Arbeitsam, unsystematisch. Wenig entschlussfreudig, arbeitet in einem nervösen Stil. Er besitzt eine Gewandtheit sich taktische Regeln anzueignen.“ Weitere Beurteilungen des Obersten Bogusławski, die sich in militärischen Dokumenten erhalten haben, zeigen einen immer erfahrener werdenden militärischen Anführer. 1936 schrieb General Juliusz Rómmel (1881-1967) über ihn: „Ein solider Offizier. Er besitzt einen festen Charakter. Er hat sehr gute Führungsqualitäten und ist ein auch ein sehr guter Organisator, Verwalter und Ausbilder. Seiner derzeit eingenommenen Stellung entspricht er sehr gut, seine Befähigungen sind durchschnittlich.“
1937 wurde Bogusławski zum Kommandeur der 5. Artilleriegruppe befördert. Während der regelmäßig durchgeführten Truppenschauen stellten seine Vorgesetzten dem Oberst ein gutes Urteil aus. General Leon Berbecki (1874-1963) schätzte ihn wie folgt ein: „Ein energischer Charakter, loyal und erfahren. Seine dienstlichen Fertigkeiten: Hervorragender Fachmann, Ausbilder und Anführer. Seine taktischen Eigenschaften: Er trifft seine Entscheidungen ruhig und sicher. Er ist gebildet und intelligent.“ General Stanisław Miller (1881-1963) schrieb wiederum: „Ein wertvoller Offizier, energisch, sehr loyal und ehrgeizig. Technisch sehr gut ausgebildet. Arbeitet an sich selbst. Er übt sehr positive Einflüsse auf seine Untergebenen aus, er eignet sich als Anführer der Heeresgruppe der Artillerie.“
Im September 1938 wurde LB Kommandeur der unabhängigen Artillerie-Operationsgruppe „Śląsk” (Schlesien). Diese war zum bewaffneten Anschluss des damals tschechoslowakischen Olsagebiets an Polen gebildet worden. Diesen Dienstabschnitt des Obersten LB einschätzend, stellte General Władysław Bortnowski (1891-1966) fest: „Nach Erwerb größerer Erfahrung und Sicherheit bei seine Aufgaben ein sehr guter Kandidat für die Führungsposition bei den Artilleriestreitkräften.“ Während des Verteidigungskriegs 1939 war LB der Kommandeur der Artilleriearmee „Kraków“. Am 20. September 1939 wurde er in Tomaszów in die Kriegsgefangenschaft geführt (Kriegsgefangenennr. 135) und in den Offizierslagern (Oflag) XI B in Braunschweig und VII A in Murnau interniert.
Nach Beendigung des Kriegs kam er unter ungeklärten Umständen (vielleicht in Folge eines Befehls zur dortigen Niederlassung) nach Oppeln, wo er in Kürze verstarb.
Hauptquellen:
Ładysław Panufnik, Zarys historii wojennej 15-go Pułku Artylerii Polowej Wielkopolskiej, Warszawa 1929.
Archiwum Józefa Piłsudskiego (Instytut Józefa Piłsudskiego w Ameryce, www.pilsudski.org).
Archiwum Centralnego Muzeum Jeńców Wojskowych w Łambinowicach-Opolu.
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