Fehlen von Daten
Lebenslauf:
MG wurde in einer evangelischen Familie als Sohn des August Glauers (1836-1902) und seiner Frau Alwine, geb. Schröter, geboren. Beide wurden wie später auch ihr Sohn in einem Erbbegräbnis auf dem Friedhof an der Breslauer Straße begraben. Die vom Grab entfernte Grabplatte konnte gesichert werden und ist seit 2016 in einem auf dem Kommunalfriedhof in Opole/Półwieś (Halbendorf) angelegten Lapidarium ausgestellt. MG hatte drei Geschwister – einen Bruder, namens Bruno, sowie zwei Schwestern mit den Namen Selma und Klara.
Seine Kindheit verbrachte MG in Carlsruhe/Oberschlesien (Pokój), das damals den Status eines Kurorts besaß. August Glauer arbeitete dort in einer Firma, die sich mit dem Sammeln von Kiefernzweigen für Heilbäder im örtlichen Kurkrankenhaus beschäftigte. In der Folge zog die Familie ins nicht weit entfernte Murow (Murów), um sich dann schließlich in Oppeln niederzulassen. Dort arbeitete August Glauer bis zu seiner Pensionierung als Werkmeister in der Zementfabrik in Sakrau (Zakrzów) und führte anschließend eine Wirtschaft in der Oderstraße 19, heute ul. Koraszewskiego. Nach seinem Tod führte sein Sohn Bruno, Bruder MGs, diese weiter. MG wandte sich dagegen wieder seiner Geburtsstadt Breslau zu und besuchte dort die „Königliche Kunst- und Gewerbeschule“.
Schon in dieser Zeit seines Studiums interessierte er sich für die Fotografie, lernte im Breslauer Atelier Nathan Raschkow junior und erhielt nach Beendigung seiner Studien beim Fotografen Edmund Walsleben eine Anstellung. 1893 kehrte MG nach Oppeln zurück, wo er vorhatte ein eigenes Fotoatelier zu eröffnen. Sein neues Atelier richtete er mitten in der Innenstadt, in der Krakauer Straße 34a (ul. Krakowska), ein. 1894 heiratete MG Clara Sauer. Ein Jahr später wurde dem Paar die Zwillinge Johannes und Margarethe – Hans und Gretchen genannt – geboren.
In seinem Atelier führte MG auch einen Kunstsalon, wo er Kunstwerke ausstellte und zum Verkauf anbot. Der Fotograf war nicht nur begeistert im Oppelner Kulturleben aktiv, wo er Ausstellungen, Zusammenkünfte und Konzerte organisierte, sondern er engagierte sich auch im gesellschaftlichen Leben Oppelns und war unter anderem aktives Mitglied im „Oppelner Eislaufverein“ sowie in der „Eichendorff-Gesellschaft“, welcher er für ihre Versammlungen gerne seine Wohnung zur Verfügung stellte. In den 1920er Jahren entschloss sich MG Haus und Salon zu modernisieren. Der Umbau wurde nach einem Entwurf des mit MG befreundeten Breslauer Architekten Heinrich Lauterbach ausgeführt.
Als Fotograf erlangte MG bei der Anfertigung von Portraits eine große Meisterschaft. Er machte von zahlreichen Persönlichkeiten des damaligen Oppelns, u. a. von Rudolf von Bitter, Präsident der Oppelner Regierung oder von Gustav Raabe, Ehrenpräsident der freiwilligen Feuerwehr, Portraitaufnahmen. Als „Hofphotograph“ konnte er sich sogar seines Porträts von Kaiser Wilhelm II. sowie derer der Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und Friedrich Ebert rühmen. Nach 1933 fertigte er auch Portraitaufnahmen der höchsten Würdenträger des Dritten Reichs an. In seinem Werk finden sich zudem viele Bilder oberschlesischer Dörfer und Städte.
Hauptquellen:
Marta Rostropowicz-Miśko, Niezapomniany artysta, czyli jeszcze raz o Maksie Glauerze, „Eichendorff-Hefte/Zeszyty Eichendorffa” 2005, nr 10.
Urszula Zajączkowska, „Przyjaźni i sztuce” Max Glauer (1867-1935) [w:] Opolanie znani i nieznani. Okres międzywojenny, red. A. Dawid, Opole 2016, s. 31-45.
Photos: