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Lebenslauf:
JŁ kam als dritter Sohn der kinderreichen kaschubischen Familie des dörflichen Postboten Adam Łangowski und seiner Frau Marta, geb. Kołodziej, zur Welt. Von ihren elf gemeinsamen Kindern erreichten neun das Erwachsenenalter. Zakrzewo, das Heimatdorf der Łangowskis, war damals ein wichtiges Zentrum polnischer Aktivisten. Seit 1903 war hier Bolesław Domański (1872-1939) Pfarrer, der für seine propolnischen Aktivitäten bekannt war und in den Jahren 1933-1939 die Position des Vorsitzenden des „Związek Polaków w Niemczech“ (Verein der Polen in Deutschland) ausfüllte.
In Zakrzewo besuchte JŁ die Volksschule und in der Folge – von der finanziellen Unterstützung Pfarrer Domańskis profitierend – die deutschen Gymnasien in Flatow (Złotów) und Preußisch Friedland (Debrzno), daran anschließend jedoch Oberschulen in nicht weit davon entfernten, nach dem Ersten Weltkrieg nun in Polen gelegenen Städten, nämlich in Pelplin und Kulm (Chełmno) an der Weichsel, wo er 1925 sein Examen bestand und sein Reifezeugnis erhielt.
Nach dem Abitur begann er ein Theologiestudium in Fulda, das er jedoch bereits nach einem Jahr schon wieder abbrach. Er führte seine Studien an der Humboldt-Universität in Berlin fort, wo er dank der Protektion von Pfarrer Domański gleichzeitig im Büro des „Vereins der Polen in Deutschland“ (Związek Polaków w Niemczech) eine Anstellung erhielt. Doch schon nach kurzer Zeit wurde er gezwungen seine Studien zu unterbrechen, da die Universitätsverwaltung sein polnisches Abiturzeugnis nicht anerkannte. Er schrieb damals für die in Deutschland erscheinende polnische Presse, unter anderen für den „Dziennik Berliński” (Berliner Tagblatt), den „Polak w Niemczech“ (Der Pole in Deutschland) sowie für den „Młody Polak w Niemczech“ (Der junge Pole in Deutschland).
1931 zog er von Berlin nach Oppeln um, um dort die Leitung der Redaktion der „Nowiny Codzienne" (Tägliche Neueste Nachrichten) zu übernehmen. Jahre später schrieb er: „Das Oppelner Land war für mich eine völlig neue Gegend. Doch meine Erfahrung in der gesellschaftlichen Arbeit, die ich in meiner Heimat gewonnen habe, sowie die exakte Kenntnis der einheimischen Bevölkerung des Flatower und Lebuser Landes [Ostbrandenburg und Neumark] hat mir enorm geholfen die Leute hier und ihre Lebensweise kennenzulernen.“ Die Position des Chefredakteurs der Zeitung „Nowiny“, die den Untertitel „Pismo poświęcone sprawom ludu polskiego na Śląsku” (Zeitschrift, den Angelegenheiten der polnischen Bevölkerung in Schlesien gewidmet) trug und damit anschaulich ihre inhaltliche Ausrichtung betonte, blieb JŁ bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939. Die Hauptredaktion war in der Augustinistr. 5 (heute ul. Jana Łangowskiego) untergebracht. Die Zeitung erschien sechsmal wöchentlich. JŁ selbst wohnte damals in der nahen Goretzkistr. (heute: ul. księdza Jana Dzierżona, d. h. Pfarrer-Johann-Dzierzon-Str.).
Während seiner Arbeit in Oppeln heiratete der Journalist 1934 Wanda Gozdek. Aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor. JŁ war zu dieser Zeit der einzige in Schlesien arbeitende Journalist, der Mitglied des „Reichsverbands der deutschen Presse“ war. Seit 1934, so JŁ, „durfte die Zeitung nur dann erscheinen, wenn ihr Redakteur Mitglied diese Verbands war.“ Besonders in der Zeit des Nationalsozialismus hatte die Redaktion oft unter Interventionen von deutschen Regierungsstellen, die die Beschlagnahmung der Auflage zur Folge hatten, unter Durchsuchungen oder unter Schikanen beim normalen redaktionellen Arbeitsablauf der Zeitung (z. B. durch die Sperrung der Korrespondenz) zu leiden. Im September 1939 wurde JŁ festgenommen und ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Dort erreichte ihn die tragische Nachricht, dass seine Frau im Konzentrationslager Auschwitz den Tod gefunden hatte. Nach der Befreiung des KZ Buchenwalds blieb JŁ zunächst dort vor Ort und half als Leiter des polnischen Komitees der ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwalds seinen Landsleuten dabei ihre Familien zu suchen und ihre Rückkehr nach Polen zu organisieren.
Er selbst kehrte erst im August 1945 dorthin zurück. Er fand seine Kinder wieder, die von seiner Schwiegermutter aufgezogen worden waren. Ihre Enkelin Wanda Idaszek, die Tochter der Schwester seiner verstorbenen Ehefrau Wanda, half ihr dabei. 1946 heiratete JŁ diese Nichte seiner ersten Frau. Aus ihrer Ehe gingen zwei Töchter hervor. 1946 wandte JŁ sich auch wieder der journalistischen Arbeit zu, zunächst in Zielona Góra (Grünberg) und anschließend dann bereits in Oberschlesien. 1949 ließ er sich erneut in Oppeln nieder, wo er die Redaktion der Oppelner Filiale des „Dziennik Zachodni“ (Westliches Tagblatt) übernahm. Er arbeitete zudem mit den neu geschaffenen Oppelner Medien zusammen – 1952 entstand die „Trybuna Opolska“ (Oppelner Pressetribüne) und im selben Jahr nahm ein Oppelner Radiosender seine Ausstrahlung auf. JŁ erlitt einen plötzlichen Tod. Nach dem Bericht seines Freundes Stefan Chmielnicki könnte sein Tod aufgrund von stark empfundenen Gefühlen, welche die Ausstellung „Oświęcim oskarża” (Auschwitz klagt an), die er am Vortag besucht hatte, hervorrief, in Zusammenhang stehen. Eine Oppelner Straße im Zentrum der Stadt, wo sich in den 1930er Jahren die Redaktion der „Nowiny Codzienne“ befand, sowie die Grundschule Nr. 9 in Oppeln in der ul. Cmentarna tragen seine Namen.
Hauptquellen:
Jan Łangowski, Moja droga do Opola [w:] Pamiętniki Opolan, Kraków 1954, s. 149-178.
Antoni Maziarz, Jan Łangowski (1904-1953). Opolski dziennikarz i działacz narodowy [w:] Opolanie znani i nieznani. Okres międzywojenny, red. A. Dawid, Opole 2016, s. 187-206.
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