(Grab nicht erhalten)
Lebenslauf:
FK war Choralist und Lehrer an der kath. Pfarrschule Hl. Kreuz in Oppeln und wurde am 14. Dezember 1833 auf dem Friedhof an der Breslauer Str. beerdigt (gest. im Alter von 75 J. an Altersschwäche). Seit seiner Bestallung im August 1781 war er in Oppeln anwesend. Laut Martin Kunze stand er beim Erwerb eines Schulmeister-Seminarzeugnisses im Jahre 1786 in der Domschule zu Breslau im 25. Lebensjahr. Die Angaben des Lebensalters ergeben unterschiedliche Geburtsjahre (1758 bzw. 1761). Bisher war es nicht möglich, die genaue Herkunft (Geburtsort und -tag) in Erfahrung zu bringen.
FK wurde am 18. August 1781 durch den Prälaten und Kanonikus am Kollegiatstift Hl. Kreuz, Leopold Winckler, als „Saganmenten[?] adstans chori“ [gemeint wohl: Choralist; GS] präsentiert und eingestellt. Offenbar gegen einige Widerstände, so dass von Johann Carl von Russig [1799 in OP als Archidiakon erwähnt; GS] für den Kantor F. Knur ein Bestallungsdekret erst vom 30. Juni 1783 ausgestellt wurde. Neben dem Rektor Johann Karl Gober [1780 in OP: „Rector Chor. & Scholae“; GS] war selbst Winckler zu seinem Gegner geworden, der nun einen guten Bekannten namens Ignatz Sommer für diese Stelle vorsah. Da die Streitigkeiten fortdauerten, erging auf Veranlassung von Russigs am 31. Januar 1786 eine Verfügung des Bischofs. Dennoch blieb es bei Streitigkeiten in Oppeln. In seiner verzweifelten Lage erhielt FK offensichtlich vom Stadtrat, Justiz-Bürgermeister und Syndikus Carl Friedreich (Friedrich?) Unterstützung, der in einem Brief vom 31. April 1786 von Russig über die Situation Florians unterrichtete. Von Russig leitete von Patschkau aus das Schreiben des Carl Friedreich an seinen Vorgesetzten, den Bischof von Breslau, weiter. Carl Friedreich entstammte offenbar einer alteingesessenen und einflussreichen Oppelner Familie.
FK wandte sich 1787 schriftlich an die Königl. Oberamtsregierung in Brieg, die das Schreiben zur Stellungnahme an das Bischöfliche Vicariat-Amt zu weiterleitete (Kopie des Briefes im Domarchiv Breslau). Die Sache verlief im Sande. Sein Widersacher Prälat Leopold Winkler starb 67-jährig in Oppeln Anfang März 1788. Gober trat im selben Jahr als Trauzeuge bei der Hochzeit des Cantors Ignatz Sommer auf.
FK und der Schulinspektor Paul hatten beruflich Kontakt zueinander. Auf Anordnung des Königs vom 3. März 1798 fand am 18. April 1799 eine Revision des Oppelner Schulwesens statt. Die Kommission bestand aus dem Stiftsdekan v. Larisch, Curatus Paul, Stadtdirektor Friedreich und Ratmann Schilling. Gemäß Akten im Diözesanarchiv in Breslau schrieb Paul in einem Bericht vom 18. 12. 1809 über die Schulsituation in Oppeln: „dass Knur nicht in der Lage ist, die Kinder in polnisch zu unterrichten“. Bekanntlich war ein Teil der Bevölkerung polnisch-[bzw. slawisch-oberschlesisch; GS]-sprachig.
[Text nach Informationen von Walter Knur]
Literatur:
Martin Kunze, Die kath. Volksschule unter preuß. Herrschaft, in: Der Oberschlesier, 1930, 5. Heft Mai, 12. Jg., S. 358-362.
OFK, Bd. XV (2000).
„KNUR-Chroniken AL2000 und LL2001“.
Martin Kunze, Aus der Oppelner Schulgeschichte, Oppelner Zeitung, Nr. 279 (1909).
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