(Foto)
Lebenslauf:
Wahrscheinlich besuchte CK das Gymnasium in Wadowice (dem späteren Geburtsort Papst Johannes Pauls II.). Schon 1918 engagierte er sich dort in der Pfadfindergruppe „Stefan Żółkiewski“. Im Alter von 20 Jahren arbeitete er als Lehrer und war gleichzeitig bei den Pfadfindern in Führungspositionen aktiv. Schon 1928 wurde er Leiter der Abteilung des Polnischen Pfadfinderverbands in Pszczyna (Pless). Diese Funktion füllte er auch in den 1930er Jahren noch aus, währenddessen er als Leiter der Grundschule Nr. 1 in Pless arbeitete. 1936 absolvierte er weitere pädagogische Schulungen für Ausbildungskräfte in Warschau. Unbekannt ist sein Los während der Kriegsjahre.
1945 wurde er als Lehrer im Gymnasium des nun polnischen Opole eingestellt, gleichzeitig organisierte er in der Stadt das Pfadfinderleben als Vertrauter und Vertreter (przyboczny) des Kommandanten der Oppelner Abteilung. Er besaß damals den höchsten Rang für Führungskräfte bei Pfadfindern – „Harcmistrz“ (wörtlich: „Pfadfindermeister“). Als CK im August 1945 ein Pfadfinderlager des Kreises Pless in Krzanowice (Krzanowitz) bei Oppeln besuchen wollte, erlitt er auf seinem Weg dorthin einen Unfall – vermutlich wurde er trotz anderslautender Berichte – von einem sowjetischen Armeefahrzeug überfahren und erlag in der Folge seinen Verletzungen.
Einen detaillierten Bericht dieses unglücklichen Unfalls finden wir in den aufgezeichneten Erinnerungen Franciszek Szczepańczyks: „Am Montag, den 13. August 1945, machte sich der Pfadfinderkamerad Czesław Kumala, Leiter des pädagogischen Gymnasiums in Opole auf seinem Fahrrad in Richtung Krzanowice auf, um unser dortiges Lager zu besuchen. Als er auf seinem Weg dorthin einem vorbeifahrenden Auto ausweichen musste, fuhr er auf einen an der Straße stehenden Pfosten auf und erlag in der Folge seinen bei diesem unglücklichen Unfall erlittenen schweren inneren Verletzungen. Ein vorbeifahrender Fuhrmann hatte ihn zunächst auf seinen Wagen aufgeladen und in unser Lager gebracht. Hier wurde er im Zimmer der Leitenden in ein Bett gelegt. Er fühlte, dass er bald würde sterben müssen und bat darum einen Pfarrer herbeizurufen, was man auch tat. Er war froh, dass er sich in den letzten Augenblicken seines Lebens noch unter den Seinigen befinden durfte – nämlich unter den Pfadfindern aus Pszczyna, die er ja bereits vor dem Krieg angeführt hatte. Wenig später brachte man ihn dann aber ins Krankenhaus nach Opole, wo man ihn umgehend operierte. Einige Liter Blut waren in seinem Innern ausgetreten und seine Milz war einige Zentimeter tief durchbohrt. Er sollte nach der Operation nicht mehr aufwachen und gab praktisch in den Händen meines Sohns Zdzisław seine Seele in die Gnade Gottes auf. Sein Tod erfüllte das Pfadfinderlager mit großer Trauer. […]“.
Szczepańczyk, Teilnehmer des Pfadfinderlagers in Krzanowice, berichtete auch über die Einzelheiten des Begräbnisses des Pfadfinderführers: „Am heutigen Tag, das heißt dem 17. Juli 1945, blies man schon um 5 Uhr morgens den Weckruf. Wir sollten uns nämlich zum Begräbnis unseres seligen Pfadfinderfreundes Czesław Kumala nach Opole aufmachen. Das Begräbnis sollte um 9.00 Uhr stattfinden. So verließen wir schon gegen 7.00 das Lager, um noch vor diesem Zeitpunkt vor Ort zu sein. Wir brachten zwei Kränze mit, um sie auf den Sarg des Verstorbenen zu legen: Einen von den Pfadfinderkameraden aus dem Lager in Krzanowice, den zweiten von denen aus der Abteilung aus Pszczyna. Während man seine sterblichen Überreste aus dem Trauerhaus heraustrug, hielt der Leiter der Oppelner Pfadfinderabteilung, Harcmistrz Gerhard Reginek, auch Schulinspektor in Opole, eine herzliche und feierliche Ansprache.
Acht Pfadfinderkameraden aus Pszczyna trugen den Sarg mit seiner sterblichen Hülle aus dem Trauerhaus und hoben ihn auf den Leichenwagen. Der Zug der seinem Sarg Folgenden machte einen imponierenden Eindruck. Vom Trauerhaus begab sich das Gefolge zuerst zur Heiligkreuzkirche, wo man die Heilige Messe und die Begräbnisfeierlichkeiten zelebrierte. Nach dem Trauergottesdienst trug man seinen Leichnam auf den Friedhof. Dort angekommen hielt ein Franziskanerpriester über dem Sarg des Toten eine feierliche Ansprache. Als Betreuer der Pfadfinderabteilung aus Opole sprach Landrat Piechaczek und auch der Leiter des Pädagogischen Gymnasiums Herr Prof. Zębaty hielt eine Ansprache. Schließlich redete noch der Leiter der Volksschule und Vorsitzende des Vereins der Polnischen Lehrerschaft (Związek Nauczycielstwa Polskiego) in Opole, Herr Jankowski. Die von Schmerz und Trauer überwältigte Witwe des seligen Czesław Kumalas verlor dreimal ihr Bewusstsein. Der Verstorbene hinterließ sie mit ihren zwei Kindern, dem Söhnchen Krzysztof und einem Töchterchen.“
Hauptquellen:
http://chocznia-kiedys.blogspot.com/2015/03/nauczyciele-z-choczni.html
http://wadoviana.eu/wp-content/uploads/2013/07/Wadowicka-Dru%C5%BCyna-Skautowa-im.-S.-%C5%BB%C3%B3%C5%82kiewskiego.pdf
http://www.sbc.org.pl/Content/133689/GPszczynski_2009_R020_010_(436).pdf
Wspomnienia Franciszka Szczepańczyka: http://simonmuzykant.blogspot.com/2008_10_01_archive.html
Photos: