[Denkmal, auch für seine Frau, in Form eines Kreuzes in Höhe von 140 cm auf einem vieleckigen Fundament mit Inschrift (93 cm); dieses Grabdenkmal kam bis auf unsere Zeiten.]
(v.:)
„Grausam störte das Glück der Liebe die neidische Parze [Synonym des Todes]. Wähnend, es trenne der Tod ewig ein liebendes Paar. Doch nun ruhen vereint die Liebenden wieder beisammen. Hier im bräutlichen Bett, ewiger Liebe geweiht."
(l.:)
ANTOINETTE CATHARINE
ERNEST. SÜSSENBACH
GEBOR. NEUWERTZ
[Daten]
(r.:)
CHRISTIAN JOHANN
SÜSSENBACH,
Königl. Ober-Forstmeister
[Daten]
(h.)
21. Corinther 5, 1.
[Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.]
Lebenslauf:
Kgl. Forstmeister, mind. von 1820-1832 Oberforstmeister in Oppeln bei der dortigen Regierung; gestorben an "Brustentzündung" [Schles. Prov.-Bl. (1832, Jan.-Jun.), S. 183]
Sehr wahrscheinlich sein Vater war der seinerzeit bekannte Johann Christian Süßenbach (*1732; † 15. Oktober 1772 in Breslau): „Süßenbach, Leibjäger Friedrichs II., wohnte allen Feldzügen des siebenjährigen Krieges bei, zeichnete gut und besaß viele militärische und mathemathische Kenntnisse. Friedrich machte ihm nach dem Frieden erst zum Forstmeister, später zum Oberforstmeister in Schlesien." Der „Ober-Forstmeister von Schlesien“ J. C. Süßenbach wohnte mind. seit 1765 in Scheidelwitz (Szydłowice), wo Friedrich der Große ihm ein „artiges Landgut, einen Theil des schönen Eichenwaldes, und einen Weinberg geschenkt hatte“ – zur Belohnung seiner Treue während der des Siebenjährigen Kriegs. Sein Dienstsitz war das Forsthaus in Scheidelwitz. J. C. Süßenbach legte im „Thiergarten“ eine kleine Kolonie an, die Charlottenrode (wohl bei Myśliborzyc) genannt wurde und wo 25 Personen wohnten. Er bepflanzte den alten „Neitberg“ bei Scheidelwitz wieder mit Weinreben. Zunächst Forstmeister in Scheidelwitz wurde er 1765 Nachfolger von Oberforstmeister Rehdanz. Wie sein Vorgänger machte er sich sowohl um das Forst- als auch um das Eisenhüttenwesen verdient. Er schuf die ‚Instruktion zur Holzung im Gebirge vor dem Forstamt Glatz‘ von 1767. Er ließ auch Eichengärten anlegen. In ‚frischen Tälern‘ sollten Gehege mit Buchen und Ahorn bepflanzt werden. An J. C. Süßenbach erinnerte die 1773 angelegte Kolonistensiedlung Süßenrode (Młodnik), die um 1772 durch die Oberförster Büttner und Burich geschaffen wurde.
J. C. Süßenbach verfasste auch ein Manuskript über den 7-jährigen Krieg. Nach seinem Tode hinterließ er minderjährige Kinder und eine Witwe, eine geb. Plackwitz aus Breslau, sehr wahrscheinlich die Tochter des bekannten Breslauer Goldschmieds Tobias Plackwitz jun. sowie Mutter C. J. Süßenbachs. Ende der 1780er Jahre musste die Witwe das Gut Scheidelwitz verkaufen. Offenbar schon zuvor war sie nach Tod ihres Mannes nach Breslau gezogen. J. C. Süßenbachs Nachfolger, Ober-Forstmeister Gottlieb Magnus Leopold von Wedel(l), wurde Vormund seiner minderjährigen Kinder.
Hauptquellen:
Bernhard von Poten, „Süßenbach“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 37 (1894), S. 183f.
Rolf Straubel, Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung, 2010, S. 110.
Gottlieb Ringeltaube, Glaube, Hoffnung, Liebe..., 1825.
Friedrich der Grosse. Eine Lebensgeschichte, 1833, S. 417.
Neuer Nekrolog der Deut., Bd. 10, T. 1, S. 464.
Karl Friedrich Schönwälder, Geschichtliche Ortsnachrichten von Brieg und seinen Umgebungen..., Bd 1, 1846, S. 374ff.
JSFV (1929), S. 177-178 (E. Herrmann).
Photos: